Brustvergrösserung: Ist das Implantat unter dem Brustmuskel gefährlicher?

Brustvergrösserung: Ist das Implantat unter dem Brustmuskel gefährlicher?

6 wichtige Irrtümer und Fakten zu Implantaten unter dem Brustmuskel

Vor dem operative Eingriff einer Brustvergrösserung stellt sich jede Frau irgendwann die Frage nach der Position der Implantate. Generell werden Implantate zur Brustvergrösserung entweder unter dem kompletten Brustgewebe oder zusätzlich noch unter dem großen Brustmuskel eingesetzt. Die Frage ist, welche Position gewählt werden sollte: „Soll das Implantat über oder zusätzlich noch unter dem natürlichen Brustmuskel eingesetzt werden“? Hierzu möchte ich Ihnen, auf Grund meiner über 25 jährigen Erfahrung als Plastischer Operateur mit dem Schwerpunkt der Brustvergrösserung, 6 Irrtümer und Fakten darlegen, die Ihnen in Ihrer Entscheidung weiterhelfen können.

  1. Es kann niemals eine vollständige Position „unter dem Brustmuskel“ geben!
    Das würde bedeuten, dass eine vollständige muskuläre Überdeckung des Implantats das Ergebnis wäre. Da für diese Methode der Brustmuskel mit einem großen, durchtrennenden Schnitt gespalten wird, und das Implantat den Spalt ausdehnt. Es wird also nie ein rundum schützender Brustmuskel entstehen. Und das hat Konsequenzen:
  2. Heftige Blutung! Die Durchtrennung eines Muskels blutet sehr stark, weil jeder Muskel eine enorme Leistung erbringen und daher auch sehr gut durchblutet werden muss. Daher würden für diese Methode während der Operation Drainage-Schläuche einlegt werden.
  3. Schmerzen! Schon das Abtrennen des Brustmuskels von den Rippen führt zu Schmerzen, da diese sehr fest mit ihm verwachsen sind. Die Wundheilung und Erholung nach der Operation dauert sehr viel länger und ist mit enorm größeren Schmerzen verbunden. Patientinnen, die sich für diese Methode entscheiden, werden nach der Operation viele Wochen Probleme haben die Arme zu heben.
  4. Verrutschen des Implantates! Der über dem Implantat liegende Brustmuskel wird in Kombination mit Armbewegungen das jeweilige Implantat „in Bewegung“ setzen. Dadurch können die eingesetzten Brustimplantate mit der Zeit nacho ben/außen verrutschen und/oder sich verformen.
  5. Die Brust hängt mit der Zeit! Das Implantat selbst wird nicht absacken. Jedoch kann mit der Zeit das Brustgewebe, das sich über dem Brustmuskel befindet, dem natürlichen Alterungsprozess beugen und nach unten sacken. Die Folge ist „Snoopy“, die typische Silhouette des kleinen Peanuts-Hundes – große Beule oben und kleine Knubbelnase (hier Brustwarze) darunter.
  6. Brustkrebs! Silikon verursacht nach heutigem Kenntnisstand keinen Brustkrebs. Brustkrebs ist vor allem genetisch bedingt. Kommt es im Fall einer „unter dem Brustmuskel“ operierten Frau zu einem negativen Befund in der Mama-Diagnostik, kann es schlechtere Überlebenschancen bedeuten. Denn: Bei einer Entfernung eines Mamakarzinoms (Tumor) muss der Operateur IMMER in entsprechend großem Radius auch gesundes Gewebe als Sicherheitsabstand entnehmen. Dieser Sicherheitsabstand ist bei kleinen Brüsten zwischen Brustgewebe (Drüsen) und Brustmuskel kaum vorhanden. Der Tumor-Chirurg ist also froh, wenn er noch 3-5 mm Brustmuskel als Sicherheitsbarriere zur Lunge zur Verfügung hat. Oder er hat sie eben nicht mehr, weil dieser Abstand durch eine vorherige Brustvergrößerung nach der Methode „unter dem Brustmuskel“ entfernt wurde….